Freitagsgebet: “Eine dankbarer Diener Allahs sein ”
بِسْمِ اللّهِ الرَّحْمَنِ الرَّحِيمِ
وَاِذْ تَاَذَّنَ رَبُّكُمْ لَئِنْ شَكَرْتُمْ لَاَز۪يدَنَّكُمْ وَلَئِنْ كَفَرْتُمْ اِنَّ عَذَاب۪ي لَشَد۪يد
قَالَ رَسُولُ للَّهِ صَلَّي اللَّهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ:
اللَّهُمَّ أَعِنِّى عَلَى ذِكْرِكَ وَشُكْرِكَ وَحُسْنِ عِبَادَتِكَ
Euer Freitag sei gesegnet werte Geschwister!
Unser Prophet (s.a.s) wachte gelegentlich nachts auf und betete. In Ehrfurcht stand er längere Zeit beim Gebet aufrecht (Kiyam)und begab sich in Tränen zum Fußfall (Secde). Er flehte seinen Herren von Herzen an. Unser Mutter Aischa, die diesen Zustand des Propheten beneidenswert betrachtete, sagte: „Oh GesandterAllahs! Dein Herr vergab dir deine vergangenen und zukünftigen Sünden, warum betest Du so viel?“ Der Gesandte Allahs gab seiner geliebten Gattin diese bedeutungsvolle Antwort, die für uns eine bedeutende Lektion verbirgt: „Soll ich denn kein dankbarer Diener Allahs sein?“
[1]
Werte Geschwister?
Wir Menschen sind Gäste auf dieser vergänglichen Welt. Überall sehen wir die Gaben Allahs. Jeden Brocken, der uns durch den Hals geht, gibt uns Er. Mit jedem Atem, gibt Er uns Leben. Alles auf dieser Welt, wurde von Ihm für uns erschaffen.
Laßt uns für einen Moment anhalten und einige Stunden lang, nur über die Gaben, die wir besitzen, nachdenken. Laßt uns darüber nachdenken, wie alle diese Gaben zu uns gekommen sind. Wenn diese Gabe die Frucht eines Baumes ist, der aus der Erde gesprungen ist, hat Allah sie für uns vorbereitet, indem er sie durch verschiedene Prozesse geführt hat. Wenn dieser Segen ein Tropfen Wasser ist, ließ Allah ihn von den Ozeanen zu den Wolken emporsteigen, und lies ihn von den Wolken wieder für uns herab. Wenn sie das Licht ist, sandte Allah es aus den Tiefen des Weltalls durch die Sonne zu uns.
Meine Geschwister!
Laßt uns dann, in Erkenntnis all dieserGaben sehen, wohin das Gefühl der Dankbarkeit, das unsere Seele umhüllt, uns bringt. Erst dann werden wir bemerken, daß die Dankbarkeit für all diese Gaben um uns herum, etwas Besonderes ist. Dazu gebietet unser Herr: „Denn wer dankbar ist, der ist dankbar für das Wohl seiner eigenenSeele. Und wer undankbar ist, soll wissen, Allah ist wahrlich unendlich reich und preiswürdig.
[2]
Werte Geschwister!
Dankbarkeit bedeutet, die Gaben, die uns Allah als Gewahrsam verliehen hat, zu schätzen. Dankbarkeit bedeutet, uns vor der Gefangenschaft unserer Begierden und Gelüste, unserer Leidenschaften und Habgier zu schützen. Dankbarkeit ist das Zeichen eines Lebens, das dem Zweck und der Weisheit unserer Existenz entspricht. Dankbarkeit bedeutet, in Reichtum dankbar aber auch in Armut geduldig zu sein. In Besinnung des Verses: „Und gedenkt, daß euer Herr ankündigte: Wenn ihr dankbar seid, will Ich fürwahr mehr geben; aber wenn ihr undankbar seid, ist meine Strafe wahrlich heftig,“
[3] bedeutet Dankbarkeit, unter allen Umständen sich vor Allahs Strafe Allah anheimstellen.
Werte Geschwister!
Dankbarkeit bedeutet nicht nur „Alhamdülillah, Dank sei Dir Herr, sagen. In Wahrheit bedeutet Dank, jede Gabe, so annehmen, wie Allah es wünscht. Für jede Gabe, die wir besitzen, sollten wir eigen dankbar sein.
Die Dankbarkeit, als ehrenwürdiger Mensch erschaffen zu sein, ist der Glaube. Der Dank des Herzens ist, das Herz vor schlechten Gefühlen wie Neid und Haß zu schützen. Der Dank unseres Verstandes ist Allahs Ruhm gedenken und wertschätzen. Der Dank unserer Zunge ist Allah zitieren. Der Dank unseres Körpers ist, unser Leben nach Allahs Willen führen und Gottesdienst verrichten. Der Dank unseres Hab und Gutes ist Almosen und Armensteuer verteilen. Der Dank unseres Wissens ist, Schüler erziehen, nachhaltige Werke hinterlassen und für die Menschheit nützliche Dinge tun.
Werte Moslems!
Jeder von uns fühlt sich verpflichtet, für jede kleine gute Tat, die für uns getan wurde, Danke zu sagen. Und wie ist es denn vorstellbar, daß wir für all die Gaben, die Allah uns gegeben hat, nicht dankbar sind? Wie können wir, als bewußte Gottesdiener und tugendhafte Moslems, diese Gaben ignorieren? Das ist nicht möglich.
Daher, liebe Geschwister! Laßt uns mit unserem Geist, unserem Herz, unserer Zunge und unserem Körper dankbar sein. Laßt uns unser Leben mit Dank segnen. Durch Dank werden unsere Gaben noch segensreicher. Unser Dank soll uns unserem Herrn nahebringen und uns rühmen. Ich möchte meine Predigt mit einem Gebet beenden, das unser Prophet sehr oft aussprach: „Oh Herr! Gib mir die Kraft, Dich zu gedenken und zu zitieren, Deinen Gaben zu danken und Dir auf schönste Weise zu dienen!“
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[1] Müslim, Sıfâtü’l-münâfikîn, 81; İbnHıbban, Sahih, II, 36.