Die Präsentationskonferenz des „Leitfaden zur Moscheenplanung und -gestaltung“ fand mit der Teilnahme des Präsidenten des Präsidiums für Religionsangelegenheiten Prof. Dr. Ali Erbaş in Ankara statt
Die Präsentationskonferenz des „Leitfaden zur Moscheenplanung und -gestaltung“ fand mit der Teilnahme des Präsidenten des Präsidiums für Religionsangelegenheiten Prof. Dr. Ali Erbaş in Ankara statt.
Ali Erbaş, der Präsident des Präsidiums für Religionsangelegenheiten, erklärte bei der Konferenz, die im Konferenzsaal des Präsidiums für Religionsangelegenheiten stattfand, wie glücklich er ist: „Heute können wir am letzten Tag der Woche für Moscheen und Religionsbeauftragen‘ zusammen mit unserem sehr verehrten Minister für Umwelt und Urbanisierung nach fünf Jahren den Leitfaden zur Moscheenplanung und -gestaltung vorstellen. Wir sind glücklich darüber diesen Leitfaden, dieses Projekt vollendet zu haben. Und dass dies auch noch in die ‚Woche der Moscheen und Religionsbeauftragten‘ fällt erfreut uns umso mehr.“
Präsident Erbaş bedankte sich beim Minister für Umwelt und Urbanisierung Murat Kurum für die Unterstützung und Hilfe, die bei der Gestaltung und beim Bau der Moschee.
Prof. Dr. Ali Erbaş erklärte, dass die Geschichte der Gebetsstätten so alt ist, wie die der Menschheit: „In der Heiligen Schrift, dem Koran, wird die Kaaba als die erste gebaute Gebetsstätte der Welt bezeichnet. Und unser Prophet hat als erstes nach der Auswanderung nach Medina die Prophetenmoscheen errichten lassen. Von je her haben Muslime an den Orten, in denen sie leben, Moscheen errichtet.“
Er wies im weiteren Verlauf daraufhin, dass Moscheen im Zentrum und mitten im Herzen der muslimischen Gesellschaft sind: „Moscheen sind Orte in denen die Werte, die das Leben lebenswert machen sich vereinen. Von der Glaubenswelt bis hin zu den zwischenmenschlichen Verhältnissen, von der Entwicklung der Untertänigkeit und das Verantwortungsbewusstsein bis hin zur Etablierung des Rechts, von der Bildung zur Kunst, von den Familien- sowie Umfeldverhältnissen - all diese Werte, die das Leben im größten Teil bis hin zu den Wurzeln werden an diesen Orten vereint und gestärkt.“
Erbaş betonte, dass Moscheen für Muslime wichtige Versammlungsorte sind: „Unsere Moscheen stehen über jegliche Arten von Meinungsverschiedenheiten, unterschiedlichen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Ansichten; sie sind Orte in denen derselbe Glaube, dass selbes Gefühl und das gemeinsame Gebet ihre stärkste Einheit formiert. Somit sind Moscheen Zentren, an denen die Persönlichkeit und Identität der Muslimen gebildet werden. Auf der anderen Seite werden Moscheen, die neben den Werten, die sie vertreten und ihrer Funktionalität, auch im Sinne von Kunst, Ästhetik und Architektur als Meisterwerke angesehen.“
„Wir müssen unsere Moscheen in jeglicher Hinsicht erneuern“
Präsident Erbaş betonte, dass für alle Muslime auf der ganzen Welt Moscheen etwas Besonderes sind: „Insbesondere sind Moscheen im Glauben und Gebet unserer Nation fest verankert, in den Städte - und Stadtteilen sowie in den Herzen und Traditionen. Das wichtigste hierbei ist der Stand der Urbanisierung, die Bedürfnisse und Möglichkeiten, um Projekte und Gestaltungen realisieren zu können. Ohne Umschweife muss ich sagen, dass wir heute von den sozialen Einrichtungen bis hin zu den Gebetsräumen, von der Kapazität der Gemeinde bis zur Optik, wir müssen unsere Moscheen in jeglicher Hinsicht erneuern.“
Wichtiges beim Bau von Moscheen
Präsident Erbaş unterstrich, wie wichtig neben den Bedürfnissen auch die Anpassung an den Städteflair und der Umwelt ist und reihte wichtige Punkte für dem Moscheenbau in folgender Reihenfolge:
„Moscheen müssen der Bevölkerungszahl entsprechend geplant werden. Alles muss proportional gebaut werden. Sie müssen das beste Beispiel für Schlichtheit und Ästhetik sein. Sie müssen sich an regionale Architektur, den unterschiedlichen geographischen Gegebenheiten und den Wetterbedingungen anpassen. Man muss den regionalen Werkstoffen Vorrang geben, bezüglich der Technik und den Werkstoffen müssen diese stark und wirtschaftlich sein. In den Nebengebäuden müssen unbedingt genug Räume für Jugendliche, Kinder, Familien und Gelehrte vorhanden sein. Sie sollen den sozialen und kulturellen Bedürfnissen unserer Menschen gerecht werden.
„Moscheen müssen wir unsere Glaubensbrüder mit Behinderung gerecht gebaut werden“
In den Moscheen müssen sowohl für Männer als auch für Frauen angebrachte, breite, anständige und bequeme Räume für die Waschung angeboten werden. Sie müssen unseren Glaubensbrüdern mit Behinderung erreichbar und für ihre Gebete angepasst werden. Sie sollten mit Recylingsystemen ausgestattet sein, die idealerweise bezüglich Wasser und Strom sich selbst versorgen. Wir müssen sie noch in vielen weiteren Aspekten architektonisch und bezüglich der Rahmenbedingungen erneuern. Moscheen, bei deren Bau diese Prinzipien und Anliegen nicht wurden, können sehr schnell zu einem Verlust werden. Verschwendung beim Wiederaufbau und Bau unserer Moscheen wird nicht toleriert.
„In der Moderne wurde mehr Wert auf die Architektur anstelle der Moschee gelegt“
Präsident Erbaş zählte zwei Probleme auf, die beim Bau von Moscheen gemacht werden: „Erstens wurde in der Moderne mehr Wert auf die Architektur anstelle der Gebetsmöglichkeiten gelegt. Aufgrund dessen wurden in der Vergangenheit Werke kopiert oder zufällige systemlose Projekte kamen zustande. Gott sei Dank wird in diesem Bereich nun gute Arbeit geleistet. Aber wir müssen diese Arbeiten noch mehr stärken. Zweitens mussten die Berechtigungen und Gesetze im Bereich des Moscheenbau erneuert werden. Das Präsidium für Religionsangelegenheiten ist gesetzlich für die Leitung der Moscheen und der Moscheendienste verantwortlich. Wir müssen aus diesem Grund bei der Auswahl der Moscheeorten, Projekten, bei der Planung mehr involviert werden. In diesem Punkt arbeiten wir mit dem Ministerium für Umwelt und Urbanisierung und den Universitäten zusammen. Und wir werden dies auch in Zukunft weiterführen.“
Er betonte, dass die Moscheen nicht nur aus Baustoffen, der benutzten Technik oder den baulichen Eigenschaften bestehen: „Vom Altar bis zum Dom, von der Minarette bis zur Kanzlei... jede Ecke und jedes Element widerspiegelt die Seele und den Geist der Moschee. Darum muss in der jeder Phase des Baus von Moscheen mit diesen Werten gehandelt werden.“
„Unser Präsidium gibt sich sehr viel Mühe im Bereich des Moscheenbaus“
Erbaş wies daraufhin, dass in unserem Land der Großteil des Beitrags für den Moscheenbau durch Spenden wohltätiger Bürger gesammelt wird: „Aber die Tatsache, dass es für die Prozesse beim Bau der Moschee, der Nebengebäuden und die architektonischen Fakten keine Gesetze und keinen Standard gibt, strengt die Spender an und die Lust verfliegt. Unsere Moscheen, die ohne jegliche Standards gebaut werden, werden den Bedürfnissen und der Funktionalität nicht gerecht. Dies ist der Grund warum das Präsidium sich sehr viel Mühe im Bereich des Moscheenbaus gibt.“
Präsident Erbaş teilte Informationen über die gemeinschaftliche Arbeit zur Moscheenplanung und -gestaltung, die mit dem Ministerium für Umwelt und Urbanisierung, der Gazi Universität, private und öffentliche Einrichtungen, Akademikern und Architekten geführt worden sind: „Am Ende dieser Zusammenarbeit wurde für unsere Bürger, Spender oder wohltätigen Einrichtungen ein Leitfaden zur Moscheenplanung und -gestaltung vorbereitet. Es soll eine Hilfestellung bezüglich der Standards der physischen und wetterlichen Bedingungen der Siedlungen, in Hinsicht auf ausreichende Ästhetik, Kapazität und Funktionalität sowie bezüglich der Nachfrage aus der Gesellschaft geben. Wir sind heute hier, um diesen Leitfaden der Öffentlichkeit vorzustellen.“
„Dieser Leitfaden ist das Ergebnis einer langen und intensiven Erarbeitungsphase“
Präsident Erbaş erklärte bezüglich des Leitfadens:
„Dieser Leitfaden soll bezüglich der Planung der Moscheen, Projektplanung, Bau und nach der Eröffnung die Benutzung, Wartung und Pflege sowie die Leitung standardisieren und in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden landesweit vereinheitlichen. Dieser Leitfaden ist das Ergebnis einer langen und intensiven Erarbeitungsphase. Die Erfahrungen und Kompetenzen des Ministeriums für Umwelt und Urbanisierung im Bereich der Stadtplanung wurden mit dem Wissen des Präsidiums für Religionsangelegenheiten im Bereich Moscheen zusammengeführt und die akademische Erfahrung, insbesondere der Gazi Universität, genutzt, um das Beste herauszuholen. Ich bin der festen Übersetzung, dass diese schöne Arbeit und schöne Gedanken in kurzer Zeit gesetzlich verankert werden.“
Minister für Umwelt und Urbanisierung Kurum
Der Minister für Umwelt und Urbanisierung Murat Kurum wünschte in seiner Rede, dass der Leitfaden für Moscheenbau und -gestaltung, das nach einer langen und sehr akribischen Zusammenarbeit entstanden ist, dem türkischen Volk und für die Organisation für Religionsangelegenheiten Gutes bringt.
Kurum meinte, dass die wertvollsten Kunstwerke in jeder Zivilisation schon immer die Gebetsstätten waren und dass die Vorfahren Moscheen einen besonderen und heiligen Wert verliehen sowie sorgfältig entworfen und gebaut haben, mit dem Ziel, dass sie Jahrhunderte überleben.
„Wir sind von Grund auf dagegen, dass Moscheen unabhängig von Siedlungen gebaut werden“
Im weiteren Verlauf sagte er, dass der „Leitfaden für die Moscheenplanung und -gestaltung“, der vom Präsidium für Religionsangelegenheiten, das Ministerium für Umwelt und Urbanisierung, Experten der Gazi Universität und vielen Akademiker präsentiert wurde, der wichtigste Schritt auf dem Pfad in die Zukunft der Moscheen ist und dass unter den Titeln der Planung, Projektierung, Umsetzung und Betrieb eine breite Natur liegt. Kurum sagte: „Wir sind von Grund auf dagegen, dass Moscheen unabhängig von Siedlungen gebaut werden. Es ist dringend erforderlich, dass wir Moscheen im Zentrum der Stadt und des Lebens neu positionieren, um unsere nationalen und spirituellen Werte zu erfahren und an unsere Kinder weiterzugeben. Architektonisch haben wir für unsere Moscheen einen Leitfaden vorbereitet, in dem es große Grünflächen geben wird, auf denen junge Leute aktiv werden können, Kinderspielplätze werden breiter gestaltet, unsere Glaubensbrüder mit Behinderung werden auf keine Hindernisse mehr stoßen und Moscheen werden rund um die Uhr genutzt Tag, 7 Tage die Woche.“
Am Programm nahmen der Präsident des Oberstes Rats für Religionsangelegenheiten Prof. Dr. Abdurrahman Haçkalı, die stellvertretenden Präsidenten des Präsidiums für Religionsangelegenheiten Osman Tıraşçı, Doz. Dr. Selim Argun und Prof. Dr. Huriye Martı, der Präsident der TOKİ Ömer Bulut und weitere Leiter des Präsidiums sowie weitere Gäste teil.