Das 39. Konsultationstreffen der Provinzmuftis hat unter der Beteiligung von Prof. Dr. Ali Erbaş, Präsident für religiöse Angelegenheiten, online stattgefunden.

Präsident Erbaş, der die Eröffnungsrede zum Treffen mit der Tagesordnung ‘Bewertung der Dienste der Präsidentschaft in Bezug auf Auswirkungen und Ergebnisse‘ gehalten hat, hat seine Besserungswünsche in Bezug auf das Feuer im Muftiat der Provinz Edirne übermittelt und geäussert, "möge Allah der Allmächtige keinem von uns, insbesondere unserem Mufti von Edirne, allen unseren Geistlichen und unseren Geschwistern in Edirne andere Unfälle und Sorgen und solche Katastrophen zeigen”.

Präsident Erbaş hat erklärt, dass das zweite Konsultationstreffen der Provinzmuftis während des Epidemieprozesses stattgefunden habe und hinzugefügt, „unabhängig von den Bedingungen werden die Mitglieder der Direktion für religiöse Angelegenheiten ihre Dienste ununterbrochen fortsetzen. Gleichzeitig wird es unsere Nation weiterhin mit gesundem Menschenverstand und Weitsicht im Kampf gegen Schwierigkeiten führen und leiten".

Präsident Erbaş hat erklärt, dass die Last derjenigen mit einer großen Mission in schwierigen Zeiten noch schwerer sein wird und zum Ausdruck gebracht, „mit diesem Bewusstsein versuchen wir, unserer Nation auch während der Epidemie seit etwa elf Monaten mit großer Anstrengung zu dienen. Unser Hauptziel ist es, in die Herzen das Gefühl des Gehorsams gegenüber dem Schöpfer und der Barmherzigkeit gegenüber der Kreatur zu platzieren. Das Bewusstsein des Tauhid und der Einheit in die Köpfe zu setzen. Den Frieden der gesamten Menschheit in der Welt und die Erlösung im Jenseits anzuleiten".

“Eine unserer größten Chancen und Reichtümer ist unsere Jugend”

Präsident Erbaş hat betont, dass die Mitglieder der Präsidentschaft für religiöse Angelegenheiten ihre Arbeit in drei Bereichen auf höchste Ebene bringen sollten, um den Aufbau einer hohen Moral, einer idealen Gesellschaft und einer schönen Zukunft zu unterstützen und Folgendes hinzugefügt:

“Diese Bereiche sind; unsere religiösen und pädagogischen Dienste für Kinder, Jugendliche und Familien. Unsere Aktivitäten für diese drei Segmente sind unsere menschliche Pflicht, um unseren Generationen eine bessere Welt zu hinterlassen. Es ist unsere Pflicht, ihnen zu dienen, um sie mit Wahrheit und Anstand zusammenzubringen.

Hier möchte ich noch einmal meine Meinung kundtun, die ich bei jeder Gelegenheit zum Ausdruck bringe; unsere Jugend ist eine unserer größten Chancen und Reichtümer als Nation. Es ist unsere junge und dynamische Bevölkerung. Wir haben über 18 Millionen Vorschul-, Grund- und Sekundarschüler. Wir haben rund 8 Millionen Studenten. Allein die Zahl an unseren Schülern beträgt mehr als die Bevölkerung von 143 Ländern der Welt. Darüber hinaus beinhaltet diese Zahl nicht unsere jugendliche Bevölkerung, die keine Schüler sind. Wir müssen uns dieses Potenzials bewusst sein. Zuerst müssen wir die Wichtigkeit der Dienstleistungen für Jugendliche und der Anleitung unserer Jugendlichen erkennen und unsere jungen Menschen anleiten”.

“Wir werden Zeuge, dass schwerwiegende Inkompatibilitäten zwischen den Generationen erlebt werden”

Präsident Erbaş hat auf die Auswirkungen digitaler Kommunikationskanäle auf die sozialen Beziehungen und die Kommunikation zwischen Menschen hingewiesen und geäussert, „digitale Möglichkeiten haben die Grenzen aufgehoben und die Kommunikation und Interaktion innerhalb und zwischen Gesellschaften intensiviert. Wir stellen fest, dass aufgrund dessen zwischen den Generationen häufig schwerwiegende Inkompatibilitäten und Konflikte auftreten. Daher muss ich zum Ausdruck bringen, dass es unvermeidlich ist, die Sprache und den Stil der neuen Generation zu verstehen, Kommunikationskanäle mit ihnen zu öffnen und eine neue gemeinsame Sprache und einen neuen gemeinsamen Stil zu schaffen. Darüber hinaus müssen wir auch sehen, dass nicht nur die Sprache und der Stil der neuen Generation, die soziale Medien effektiv nutzt, sondern auch ihre Art zu denken, zu verstehen und sich auszudrücken anders ist”.

“Wir müssen uns beeilen, Wege zu finden, um mit jungen Menschen zu kommunizieren”

Präsident Erbaş hat darauf hingewiesen, dass Erwachsene einen angemessenen Kommunikationsstil mit der neuen Generation entwickeln sollten und erklärt:

“Die Jugend von heute glaubt, dass wir sie unzureichend verstehen. Leidenschaftliche Bemühungen, die Jugendlichen zu erreichen, ohne ihre Realitäten, Gefühle und Träume zu kennen, werden nicht helfen. Sie mögen keine Ratschläge und Ermahnungen und diese Methode scheint kein geeignetes Mittel für die Kommunikation zu sein. Wir müssen uns beeilen, Wege zu finden, um mit jungen Menschen zu kommunizieren. Während wir darüber sprechen, wie wir sie erreichen können, müssen wir einen Boden schaffen, auf dem sie uns finden können, wenn sie möchten. Wir müssen dort sein, wo sie sind, wo sie hinschauen; wir müssen bei ihnen, in ihren Regionen sein und ihnen gegenüber stehen. Wir müssen neuen Suchen größte Aufmerksamkeit schenken, ohne in Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Trägheit zu verfallen. Es gibt eine Generation, die ihre Freiheit liebt und nicht gerne in ihr Leben eingreifen lässt. Diese Generation liebt Dialoge und Ereignisse, an denen auch sie teilnehmen können. Diese Generation wünscht sich, dass seine Ideen, Gedanken und Probleme aufrichtig angehört werden, ohne verurteilt und kritisiert zu werden. Sie wollen sich in den richtigen Kanälen treffen, sich ausdrücken und richtig verstanden werden, um zu glauben und überzeugt zu sein.”

Präsident Erbaş hat erklärt, dass junge Menschen besser geeignet sind als Erwachsene, die Wahrheit zu akzeptieren und sich anzueignen und hinzugefügt, „alle wissenschaftlichen und akademischen Studien zeigen dies. Solange wir jungen Menschen die Wahrheit in Übereinstimmung mit ihrer Welt liefern".

“Es sollte ein Umfeld geschaffen werden, in dem die Kommunikation und Interaktion mit jungen Menschen immer fortgesetzt wird”

In Bezug auf die Wichtigkeit, dass junge Menschen ihre Zeit während der Epidemie effizient verbringen sollten, hat Präsident Erbaş geäussert, "wir können diese schwierigen Zeiten, in denen wir unter epidemischen Bedingungen leben, zu einem Mittel machen, um unsere geistigen Werte für unsere jungen Menschen wieder aufzubauen und sie stärker zum Leben zu erwecken".

Es sollte eine Umgebung sein, in der Kommunikation und Interaktion die ganze Zeit fortgesetzt werden, nicht nur wie eine einmalige Veranstaltung, ein einmonatiger Chat oder ein kurzzeitiges Training. Es sollte nicht nur problemorientiert für diejenigen sein, die Probleme haben; sondern es sollte mit einem Verständnis der idealen Anleitung gehandelt werden, geradezu wie in der Präventivmedizin. 

In Bezug auf die Notwendigkeit, digitale Möglichkeiten während des Epidemieprozesses effektiv in religiösen Diensten und in der Bildung zu nutzen, hat Präsident Erbaş geäussert, „digitale Möglichkeiten sind äußerst wichtig, insbesondere um junge Menschen zu erreichen und die Jugendarbeit durchzuführen. Ich möchte jedoch unterstreichen, dass Aktivitäten auf digitalen Plattformen in Bezug auf den Inhalt und die Präsentation viel mehr Aufmerksamkeit erfordern”.

“Wie leisten wir Busse für das, was wir nicht getan haben, obwohl wir die Möglichkeit dazu hatten?”

“Präsident Erbaş hat geäussert, "ich denke, wir brauchen eine umfassende Bewertung, um alle Aspekte unserer Mission, Chancen und Dienstleistungen beurteilen zu können" und hinzugefügt:

“Ich denke, wir müssen aufrichtige Selbstkritik üben, um unsere Aktivitäten voranzutreiben. Wir müssen uns auch die folgenden Fragen stellen. Wird die Arbeit, die wir in einer Welt leisten, in der es so viele Angriffe, Gefahren und Belagerungen gegen unsere Kinder und Jugendlichen gibt, ausreichen, um unsere Generationen zu schützen? Sind in einer Welt, in der die familiären Bindungen geschwächt und abgenutzt sind und Opfer von Gewalt, insbesondere Frauen, unsere Herzen jeden Tag schmerzen lassen, unsere Arbeiten ausreichend? Können wir nicht mehr tun? Wir können keine Dienstleistung oder keine Aktivität, die wir erbringen als ausreichend betrachten. Wie leisten wir Busse für das, was wir nicht getan haben, obwohl wir die Möglichkeit dazu hatten? Wer wird an unsere Kinder, Nachkommen gelangen, wenn wir nicht an sie gelangen? Wir alle wissen sehr gut, wer diese leeren Felder füllen wird. Leider haben wir schmerzhafte Beispiele dafür erlebt. Natürlich bin ich dankbar für die Leistungen, die unter der Leitung unserer Geistlichen mit großem Aufwand erbracht werden. Als Bruder von Ihnen allen, dessen geistige Verantwortung schwer ist, möchte ich Sie jedoch an einige unserer lebenswichtigen Nachlässigkeiten erinnern und ich denke, Sie werden Verständnis dafür aufbringen.”

“Die Kommunikation mit Schülern und Eltern sollte am Leben erhalten werden”

Präsident Erbaş, der möchte, dass der Fernunterricht während der Epidemie genau verfolgt wird, hat geäussert, "die Kommunikation mit Schülern und Eltern sollte am Leben erhalten werden. Unsere Muftis müssen wöchentliche Bewertungsgespräche mit den für Bildung zuständigen Mitarbeitern abhalten. Das Projekt "Komm Türkei, lerne den Koran zu Hause" sollte nun als ein neues Bildungsgebiet dauerhaft gemacht werden. Notwendige Werbemaßnahmen sollten sich auf dieses Thema konzentrieren. Um das Scheitern dieses Projekts, das ich sehr bedeutend finde, zu verhindern, sollte die notwendige Sorgfalt und Einfühlungsgabe in Schüler-Lehrer-Gruppierungen gezeigt werden”.

An der online Sitzung nahmen leitende Angestellte der Präsidentschaft für religiöse Angelegenheiten und 81 Provinzmuftis teil.